Heuschreckenexkursion im Harrachpark
 

„Die Heuschrecken im Harrachpark“ waren das Thema einer spätsommerlichen Exkursion mit Dr. Robert Schön. Dabei wurden neben häufigen Arten wie dem Nachtigall Grashüpfer und dem Wiesengrashüpfer auch seltene und gefährdete Heuschreckenarten wie die Schiefkopfschrecke und die Lauchschrecke in beträchtlichen Populationen in den feuchten Parkwiesen entdeckt!

Wer durch sommerliche Wiesen spaziert, wird von lauten, schwirrenden Geräuschen begleitet. Kein Wunder, denn zu den zahlreichen sechsbeinigen Bewohnern der Wiesen zählen auch die Heuschrecken, und die sind als die Sänger unter den Insekten bekannt. Zwei Drittel der über 100 heimischen Heuschreckenarten lassen sich daher auch an ihrem Gesang unterscheiden.

Am 9. September fand zu diesem Anlass im Harrachpark eine Heuschreckenexkursion mit Dr. Robert Schön statt. Der Biologe erläuterte in einer kurzen Einführung Entwicklungsstadien, Lebensweise, Habitatansprüche und Bestimmungsmerkmale der wendigen Sechsbeiner und führte dann das interessierte Publikum 2,5 Stunden lang durch den Park.

Trotz des nicht ganz optimalen Windes, der die Gesänge der Heuschrecken übertönte, konnten zahlreiche schöne, und sogar seltene Arten in den Wiesen des Parks entdeckt werden. Wie etwa die Schiefkopfschrecke, die in Niederösterreich stark gefährdet (RL 2) ist und nur ein kleines Areal südöstlich von Wien besiedelt. Diese seltene Art konnte in den feuchten Wiesen des Parks zahlreich vorgefunden werden.
Ein weiteres Highlight war der Fund einer großen Population der Lauchschrecke (RL 3) – eine wärmeliebende Art, die strukturreiche Feuchtgebiete besiedelt und bei der Exkursion ebenfalls auf einer feuchten Parkwiese entdeckt wurde.

Zu den zahlreichen Entdeckungen im Park haben nicht zuletzt die hochmotivierten Teilnehmer beigetragen, die in den Wiesen und am Wegrand Ausschau nach Heuschrecken hielten, die sie dann mithilfe von Dr. Schön bestimmten.


Folgende Arten konnten bei der Exkursion festgestellt und bestimmt werden:

  • Nachtigallgrashüpfer (Chortippus biguttulus, -): häufige Art, typisches Geräusch in Sommerwiesen
  • Langflügelige Schwertschrecke (Conocephalus discolor, 4): eher seltene Art in Feucht- und Fettwiesen
  • Gemeiner Grashüpfer (Chortippus paralluelus, -): häufige Art
  • Große Schiefkopfschrecke (Ruspolia niditula, 2): seltene Art, schwirrender Gesang, spezialisiert auf Feuchtwiesen und Randzonen
  • Wiesengrashüpfer (Chorthippus dorsatus, -)
  • Dornschrecke (Tetrix sp): wurde aufgrund der schwierigen Unterscheidung nicht näher bestimmt
  • Gestreifte Zartschrecke (Leptophyes albovittata, -)
  • Lauchschrecke (Parapleurus alliaceus, 3): eher selten, im Harrachpark große Population auf feuchter Wiese vorhanden
  • Große Goldschrecke (Chrysochraon dispar, -)
  • Eikokon einer Gottesanbeterin (Mantis religiosa, 3)
  • Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata, -)

Folgende Arten konnten aufgrund ihres Gesanges bestimmt werden:

  • Großes grünes Heupferd (Tettigonia viridissima, -)
  • Gewöhnliche Strauchschrecke (Pholidoptera griseoaptera, -)


Gefährdungskategorien der Roten Liste:
0 - ausgestorben, ausgerottet oder verschollen
1 - vom Aussterben bedroht
2 - stark gefährdet
3 - gefährdet
4 - potentiell gefährdet
- nicht gefährdet

Fotos Exkursion (zum Vergrößern bitte klicken)

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Schiefkopfschrecke Heuschreckenexkursion

Schiefkopfheuschrecke

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Die Exkursionsteilnehmer fanden neben den oben angeführten Heuschreckenarten auch einen Springfrosch ...

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