Pressekonferenz zu 8 Jahren Parknetzwerk „Die Großen Gärten“
7. Mai 2007, Harrachpark, Bruck an der Leitha
 

Am Montag Vormittag haben die Landesrätinnen Karin Kadenbach und Mag. Johanna Mikl-Leitner gemeinsam mit Bürgermeisterin LAbg. Christa Vladyka im Harrachpark in Bruck an der Leitha einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung des Parknetzwerkes „Die Großen Gärten“ präsentiert. Das laufende INTERREG-Projekt, mit dem eine Vielzahl von Maßnahmen im Harrachpark und den sechs weiteren Partneranlagen umgesetzt wurden, fand nunmehr seinen Abschluss.

Die Region zwischen Wien, Bratislava, Sopron, Györ und Eisenstadt kann auf eine Geschichte zurückblicken, die über Jahrhunderte lang eng verbunden war. Symbol für diese gemeinsame Geschichte sind zahlreiche, historische Gartenanlagen in der Region. Erst durch politische Ereignisse ab Anfang des 20. Jahrhunderts wurde diese gemeinsame Geschichte unterbrochen. Der Eiserne Vorhang trennte für viele Jahre die früher engen Beziehungen zwischen den Nachbarstaaten. Heute – nach Öffnung der Grenzen – hat der Raum im Grenzbereich Österreich - Ungarn - Slowakei die Chance, die hohen kulturellen, wirtschaftlichen und touristischen Potenziale der Teilregionen zur Schaffung einer grenzüberschreitenden Gesamtregion zu nutzen.

Ziel des grenzüberschreitenden EU-Projekts Parknetzwerk „Die Großen Gärten“ war folglich, ein Netzwerk von Parkanlagen zu schaffen, welches Unterstützung zur Gartendenkmalpflege bietet, eine gemeinsame sanfte touristische Linie anstrebt und einen grenzüberschreitenden Beitrag zur Regionalentwicklung liefert.

Zum Parknetzwerk “Die Großen Gärten” zählen zurzeit der Harrachpark in Bruck an der Leitha (Niederösterreich), die Esterházy Schlossparks in Eisenstadt (Burgenland) und Fertöd (Ungarn), die Landschaftsgärten von Eckartsau (Niederösterreich), Malacky und Rusovce (beide Slowakei) sowie die Gartenanlage rund um das Schloss Marchegg (Niederösterreich).

„Rückblickend auf 8 Jahre Parknetzwerk konnten 2000 bis 2007 im Rahmen der EU-geförderten INTERREG-Projekte für diese „Großen Gärten“ zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden, die positive Wirkungen auf die Grenzregion zeigen.“ sagt LAbg. Christa Vladyka. Die Stadtgemeinde Bruck an der Leitha war verantwortlich für den niederösterreichischen Projektteil.

Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung der Parkanlagen wurden vor allem im Harrachpark in Bruck an der Leitha unter Betreuung des Ziviltechnikerbüros Knoll • Planung & Beratung Pflege- und Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, die sich an historischen Gegebenheiten orientieren. Im Zuge dessen wurden wichtige Sichtbeziehungen auf Gebäude, seltene Bäume und malerische Baumgruppen wiederhergestellt, verbuschte Wiesenflächen von unerwünschtem Aufwuchs befreit und Wegeanlagen saniert. All dies geschah unter Berücksichtigung naturschutzfachlich wertvoller Tier- und Pflanzenarten.

In ähnlich großem Umfang wurden Revitalisierungsmaßnahmen in den Anlagen in Eckartsau und Eisenstadt umgesetzt.

Im Sinne einer sanften touristischen Nutzung und Vermarktung des Parknetzwerkes wurden eine Homepage eingerichtet und mehrsprachige Broschüren entwickelt. Die Broschüren – jeweils in den Sprachen Deutsch, Englisch, Slowakisch und Ungarisch erhältlich – liegen kostenlos in den Tourismusbüros der Region bzw. direkt vor Ort auf und informieren über die historischen Anlagen. In Harrachpark und Esterházy Schlosspark in Eisenstadt werden Besucherinnen und Besucher durch spezielle Beschilderungssysteme auf botanische und bauliche Besonderheiten aufmerksam gemacht. Im Harrachpark und im Landschaftsgarten von Eckartsau werden überdies Führungen und Exkursionen angeboten.

Landesrätin Karin Kadenbach zeigte sich vor allem davon fasziniert, wie in den niederösterreichischen Parkanlagen die Pflege der historischen Gärten mit den Anforderungen des Naturschutzes Hand in Hand gehen. Alle drei Anlagen liegen zumindest zum Teil in Natura 2000-Gebieten.

Basierend auf den Erfahrungen des nun erfolgreich abgeschlossenen EU-Projekts Parknetzwerk „Die Großen Gärten“ wird zurzeit ein Folgeprojekt entwickelt, welches die Erweiterung des Parknetzwerkes im Centrope-Raum (Europa Region Mitte) und eine stärkere Fokussierung auf professionelles touristisches Marketing zum Ziel haben soll.

„Initiativen wie diese bedeuten einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der gemeinsamen Identität und der wirtschaftlichen Absicherung unserer Grenzregionen“, freut sich Landesrätin Mag. Johanna Mikl-Leitner. Zur Förderung der geplanten Maßnahmen ist eine Projekteinreichung im Rahmen der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit, dem Nachfolgeprogramm von INTERREG in Vorbereitung.

 

Teilnehmer an der Pressekonferenz (zum Vergrößern bitte Bilder anklicken)

Pressekonferenz Bruck Pressekonferenz Bruck

 

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